Johann Sebastian Bach
Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825
Maurice Ravel
Menuet Antique
Joseph Haydn
Sonate Es-Dur Hob XVI:49
Maurice Ravel
Suite „Le Tombeau de Couperin“
Den tragenden Rahmen dieses Klavierprogramms bilden zwei Suiten: eine echt barocke sowie eine barockisierende. Johann Sebastian Bach hatte ab 1726 jährlich je eine Partita für Cembalo als Kupferstich in Druck gegeben. Sechs dieser Zusammenstellungen von stilisierten barocken Tänzen erschienen 1731 als sein Opus 1, als „Clavier-Übung … Denen Liebhabern zur Gemüths-Ergoetzung verfertiget“. Die Partiten, die mit prächtigen, frei erfundenen Kopfsätzen beginnen, erfordern allerdings Spieler, die mehr sind als nur „Liebhaber“, wie schon Zeitgenossen erkannten.
Maurice Ravel begann seine Suite „Le Tombeau de Couperin“ („Das Grabmal Couperins“) 1914. Jeder der sechs Sätze ist einem seiner Kameraden gewidmet, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. Der Eindruck eines Trauerstücks entsteht jedoch kaum, stattdessen dominiert Spielfreude in den Sätzen, die deutlich auf barocke Cembalomusik anspielen. Diese Historisierung verknüpft Ravel meisterhaft mit den Klängen seiner Zeit, die den Jazz nicht aussparen.
Das „Menuet Antique“ ist Ravels erster Anlauf, im Rahmen seines Klavierwerks ein erfundenes Bild der Vergangenheit zu zeichnen. Die Haydn-Sonate steht im doppelten Sinne des Wortes mittendrin in diesem Klavierrecital von Hinrich Alpers.