Barocke Musik im Zeichen der Endlichkeit von Dietrich Buxtehude, Johann Philipp Förtsch, Johann Theile, Heinrich Schütz und Samuel Capricornus
Ob in Lübeck bei Dieterich Buxtehude, in Schütz‘ Wirkungsstätte am Dresdner Hof, in Bad Köstritz oder am erzkatholischen Hof der Habsburger – überall vertonten Komponisten in ihren Werken Fragen nach dem Sinn und Fortgang unserer Existenz. Die Optionen auf Erlösung oder Verderben klingen in den geistlichen Kantaten und Konzerten gleichermaßen an – hier in hoffnungsvollen, da in von Verzweiflung geprägten Texten.
Die frappierende Ähnlichkeit zeigt, wie brennend aktuell diese Fragen jenseits von Konfession und Verfasstheit geblieben sind. Der Schrei der gequälten Seele zu einer höheren Instanz angesichts des als ausweglos empfundenen Leids wie auch eine tiefe Erlösungsgewissheit bewegen uns auch heute existenziell, wenngleich in anderer Weise als die Menschen des 17. Jahrhunderts.
Der umrissene Ambitus ewig-menschlicher Belange wird in diesem Programm mit größter Musizierlust dargeboten von Viola Blache, Anna Reisener, Daniel Deuter und Albrecht Koch – vier Musiker*innen, die ihren kreativen Zugang zur Alten Musik in unterschiedlichsten Zusammenhängen immer wieder unter Beweis stellen.