27. Festival Sandstein und Musik

9 Ludwig Güttler zählt als Solist auf Trompete und Corno da caccia zu den erfolgreichsten Virtuosen seiner Generation. Durch seinen vielseitig angeleg- ten Wirkungskreis hat er zudem ein weltweites Renommee als Dirigent, Forscher, Veranstalter und Förderer erworben. Nach dem Studium in Leipzig folgte Güttler als Solotrompeter dem Ruf des Hän- delfestspielorchesters nach Halle/Saale und von 1969 bis 1980 an die Dresdner Philharmonie. Lehr- aufträge führten ihn an das Internationale Musik- seminar Weimar und als Professor an die Dresdner Musikhochschule. Als Solist und Dirigent begeistert Ludwig Güttler im In- und Ausland. Nahezu 100 hoch gelobte Ton- träger liegen vor und dokumentieren sein Wirken als Solist, Kammermusiker und Dirigent. Güttlers besonderes Interesse gilt seit den frühen 1980er- Jahren der Wiederbelebung der sächsischen Hof- musik des 18. Jahrhunderts. Seinen Forschungs- leistungen ist es zu verdanken, dass die Konzert- literatur durch zahlreiche vergessene oder bisher unbekannte Werke dieser Epoche bereichert wur- de. Güttler hat an der Neuentwicklung des Corno da caccia maßgeblich mitgewirkt. Er gründete 1976 das Leipziger Bach-Collegium, 1978 das Blechbläser- ensemble Ludwig Güttler sowie 1985 das Kammer- orchester Virtuosi Saxoniae, deren Leiter und Solist er ist. Er musiziert mit seinen Ensembles sowie in der Besetzung Trompete/Orgel jährlich in ca. 80 Kon- zerten. Seit vielen Jahren spielen chorsinfonische Konzerte, die er leitet, und Gastdirigate eine zuneh- mend wichtige Rolle. Für seine großartigen Leistungen wurde Ludwig Güttler oft ausgezeichnet. Als Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche erhielt er 1997 den ers- ten Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung. 2000 wurde er für seine Verdienste um das Werk Johann Adolf Hasses mit dem Claus Brendel Preis ausgezeichnet. Zu den Auszeichnungen der letzten Jahre zählen Champagne-Preis für Lebensfreude (2004), Deutscher Fundraising Preis, Sächsischer Steuerzahlerpreis und Mitteldeutscher Kommuni- kations- und Wirtschaftspreis Heiße Kartoffel (alle 2006), das Große Verdienstkreuz des Verdienst- ordens der BRD, Officer of the Order of the British Empire (OBE, ehrenhalber), Großes Goldenes Ehren- zeichen für Verdienste um das Bundesland Nieder- österreich (2015) sowie – 2017 – der Sächsische Ver- dienstorden. Über seine zahlreichen Konzertverpflichtungen und Plattenproduktionen hinaus ist Ludwig Güttler als Initiator und künstlerischer Leiter vonMusikfestivals erfolgreich. Neben der Musikwoche Hitzacker, die er Künstlerische Leitung Ludwig Güttler bis 2015 verantwortete, hat er mit dem Festival Sand- stein und Musik ein musikalisches Ereignis mit ins Leben gerufen und etabliert, das jedes Jahr Publikum aus dem In- und Ausland in die Sächsische Schweiz zieht und begeistert. Ungebrochener Beliebtheit erfreuen sich Güttlers Konzerte in der Frauenkirche Dresden. Ende 2011 erschien Alexandra Gerlachs Biografie „Ludwig Güttler: Mit Musik Berge versetzen“ beim Verlag Edel.

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